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2007

Gennady Karabinskiy

Jürgen Weichardt

Gennady Karabinskiy

Jürgen Weichardt (Oldenburgische Landschaft)


Scheinbar alltägliche Vorgänge und Situationen des einfachen Daseins sind Inhalte der Bilder des russischen Malers Gennady Karabinskiy. Obwohl sie viele Dinge des Lebens zeigen wie Menschen, Tiere, Straßen, Gegenstände, sind sie dennoch nicht realistisch, sondern folgen der subjektiven Fantasie des Künstlers. Er entwickelt ihre Formen scheinbar spontan, baut sie nach eigenen Proportionen auf, schichtet sie zu dramatischen Ereignissen, wobei der Künstler immer wieder mit dem Auge zwinkert und den Handlungen eine skurrile und komische Seite abgewinnt. Dadurch wird die jeweilige Bilderzählung relativiert. Dem Autor kommt es nicht auf vollständige und schon gar nicht auf ausführliche Geschichten an, sondern Momente, in denen die Handlung erschließbar wird für jeden, der das Bild lesen kann. Das Wesentliche bleibt die Farbigkeit. Die angedeuteten Geschichten sind so prall voll Leben, weil die Farben sie mit kraftvollen und manchmal strahlenden Tönen erfüllen. Dennoch werden die Farben differenziert, wie die Stimmung in den Bildern durchaus vielfaltig ist. Kontraste kommen selten vor, dafür aber Nuancierungen der für die Komposition gewählten Farben, die sich nicht an die Gestalt der Gegenstände halten müssen, sondern frei im Bildraum ausschwärmen können.
Gennady Karabinskiy hat einen eigenen Weg zwischen Realität und Surrealismus gefunden, zwischen Historie und Gegenwart in der Dar-stellung seiner Menschenfiguren. Sein Werk ist eine Bereicherung für jede Kunstszene, weil es einzigartig ist.